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Die Bundeswehr präsentiert:
Das fliegende Krankenhaus

Der Airbus A400M ist deutschlandweit bekannt als Pannenflieger. Seit der Auslieferung des ersten Fliegers im Dezember 2014 gab es immer wieder Probleme und Komplikationen. Jetzt wird dem Flugzeug eine neue Funktion zugeteilt: Es wird zum Krankenhaus über den Wolken. Das erste Sanitätsflugzeug wurde am 01. August in Berlin vorgestellt.

Der Innenraum des Airbus A400M wird dabei zu einer Intensivstation umgebaut. Beatmungsgeräte, Vorrichtungen für zuverlässiges Patienten-Monitoring (Messung von Herzfrequenz oder Blutdruck) sowie Geräte für Infusionen über Pumpen gehören zur Ausstattung. Verwundete Soldaten können bis zu zehn Stunden an Bord mit Sauerstoff versorgt werden. Die Möglichkeit zur strategischen, medizinischen Evakuierung gab es bislang nur mit der alten Passagiermaschine Airbus A310.

Die Geschichte des Airbus A400M

Lange Zeit hat der A400M nur negative Schlagzeilen evoziert: Politische Streitigkeiten sowie technische Komplikationen wie Triebwerksprobleme und Risse im Rumpf sorgen für den schlechten Ruf des Militärflugzeugs von Airbus. Insgesamt wurden bei Airbus 53 Maschinen bestellt, doch durch die Probleme bei Produktion und Lieferung kam es zu elf Jahren Verzögerung und einer Kostenerhöhung um 1,5 Milliarden Euro. Damit wurde der Airbus A400M für die deutsche Bundeswehr vom Vorzeigeprojekt zum Problemfall und gilt als Symbol für die miserablen Zustände bei der Beschaffung von Rüstungsgütern. Bisher wurden 19 Flieger geliefert, die allesamt in Wunstorf stehen. Nur acht davon sind flugbereit, an den anderen wird planmäßig oder außerplanmäßig gearbeitet. Als Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen 2017 mit dem „Problemvogel“ fliegen wollte, musste die Maschine wegen einer technischen Panne am Boden bleiben. Mittlerweile wurden schon einigen A400M-Flieger zu fliegenden Tankstellen umgebaut, sodass sie der Luftbetankung von Kampfflugzeugen dienen. Bis 2026 sollen alle 53 bestellten Maschinen geliefert werden. Die Bundeswehr plant, 13 Flugzeuge wieder zu verkaufen.

Airbus A400M wird zu fliegendem Krankenhaus umgebaut ©AndyHolter/Getty Images International

So funktioniert das fliegende Krankenhaus aus

Im Innenraum eines Airbus A400M finden normalerweise 116 Soldaten inklusive Besatzung Platz. Die Besatzung des fliegenden Krankenhauses beschränkt sich auf 14 Soldaten, davon elf aus dem medizinischen Bereich. Innerhalb von vier bis sechs Stunden wird das Flugzeug umgebaut, sodass sechs Liegen und alle notwendigen medizinischen Geräte an Bord installiert werden können. Die Tragen sind etwas schmaler als Krankenhaus-Betten, ansonsten gleicht der Innenraum der Maschine einer Intensivstation. Die Patienten müssen transportfähig sein und am Einsatzort bereits versorgt und/oder operiert worden sein. Da die Druckverhältnisse im Flugzeug nicht gut sind, sind Operationen an Bord nicht geplant. Die Aufgabe der Ärzte ist es, die verletzten Soldaten zu stabilisieren und sie sicher nach Deutschland zu bringen. Dort werden sie von Ärzten der Bundeswehr-Krankenhäuser in Berlin oder Hamburg weiter versorgt. Das Krankenhaus-Flugzeug wird gebraucht, wenn die Bundeswehr in Zukunft auf Einsätzen wieder in schwere Kampfhandlungen verstrickt wird. 2019 sind ca. 30 Einsätze für den Airbus geplant. Derzeit ist erst eine Maschine einsatzbereit, bis 2020 soll es vier fliegende Intensivstationen geben.

Vorteile des Airbus A400M 

Das Flugzeug hat eine Reichweite von 7.000 Kilometern. Damit kann es aus Afghanistan oder Mali ohne Tankstopp bis nach Deutschland durchfliegen. Der sogenannte Schulterdecker mit vier Propeller-Motoren ist mit einem „Armoring Kit“ ausgestattet. Das bedeutet, dass das Flugzeug leichtem Beschuss standhalten kann. Im Vergleich zum Oldtimer-Transportflugzeug „Transall“ beschreiben Piloten den Airbus A400M als modernen SUV: er überzeugt durch technische Finesse, Komfort und eine zeitgemäße Robustheit.

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