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Schießtraining bei der Bundeswehr:
Schießsimulator AGSHP

Das Schießen mit einer Waffe ist für viele Soldaten eine aufregende Erfahrung während der Grundausbildung der Bundeswehr. Doch bevor es zum Schießen mit einer echten und geladenen Waffe kommt, müssen Rekruten in die Schießsimulation. Wir zeigen euch, wie in einer Schießanlage für den Ernstfall geübt wird, warum Rekruten mit einer Simulation trainieren und wie diese aussieht.

Wer nutzt den Schießsimulator?

Den ersten Kontakt mit einem Schießsimulator, offiziell „Ausbildungsgerät Schießsimulator Handwaffen/Panzerabwehrhandwaffen“ (AGSHP), haben Rekruten in der Grundausbildung, bevor sie zur Schießbahn zugelassen werden. Das ist nach etwa vier bis sechs Wochen in der Grundausbildung der Fall. Anschließend trainieren die Soldaten mit verschiedenen Waffen und unterschiedlichen Zielarten, um ihre Fähigkeiten auszubauen. Nach der Grundausbildung können die Soldaten den Schießsimulator zum eigenen Training nutzen. Je nach Aufgabenbereich und Rang ist ein regelmäßiges Schießtraining unverzichtbar. Dabei kommen auch weitere Waffenarten wie das MG3 (Maschinengewehr) oder die Panzerfaust 3 (Panzerabwehrhandwaffe) zum Einsatz.

Warum müssen Rekruten mit dem Schießsimulator der Bundeswehr trainieren?

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Zum scharfen Schuss wird nur zugelassen, wer im Schießsimulator gut abschneidet © Prathaan / Getty Images International

Das Schießtraining in einem Simulator setzt die Bundeswehr ein, um Rekruten während ihrer Grundausbildung auf das scharfe Schießen mit echten Handwaffen vorzubereiten und sie zu prüfen. Sie lernen den Umgang mit unterschiedlichen Handwaffenarten, ohne dabei sich oder andere zu gefährden.
Gleichzeitig erwarten die Ausbilder von den Rekruten Treffsicherheit. Diese müssen die Rekruten nachweisen, um zum richtigen Schießtraining mit „scharfem Schuss“ zugelassen zu werden. Wer die Schießsimulation nicht besteht, wird nicht zugelassen und muss seine Grundausbildung bei der Bundeswehr abbrechen.

Ablauf der Schießsimulation: Wie werden Rekruten auf das Schießtraining vorbereitet? 

Im Schießsimulator üben die Rekruten mit zwei Waffen, die bei der Bundeswehr zum Standard gehören: Dem Gewehr G36 und der Pistole P8.

Schießsimulator mit dem G36

Den Anfang macht das G36. Ziel ist es, einen Kreis mit 15 Zentimetern Durchmesser zu treffen. Von fünf Schüssen müssen fünf getroffen werden. Vor dem ersten Schuss zeigen die Ausbilder den Rekruten, auf welche Sicherheitsvorkehrungen sie achten müssen, um auf der Schießbahn mit der echten Waffe keine Gefahr für ihre Kameraden darzustellen. Um den Sicherheitsvorgaben der Bundeswehr zu entsprechen, müssen die Rekruten folgende Anweisungen beachten:

Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK): Beim Aufnehmen und Ablegen einer Waffe müssen die Soldaten kontrollieren, ob der Verschluss der Waffe geöffnet ist und Magazin und  Patronenlager leer sind.

Sicherung prüfen: Die Sicherung einer Waffe dient dazu, einen unbeabsichtigten Schuss zu verhindern. Sie muss vorher von den Soldaten geprüft werden. Durch das Drücken des Sicherungshebels nach hinten wird eine Waffe gesichert. Drückt man den Hebel nach vorn, entsichert man die Waffe.

Magazin kontrollieren: Im Magazin der Waffe befindet sich die Munition, daher müssen Soldaten dieses vor einem Schuss auf seinen festen Sitz prüfen.

Prüfung der Visiereinrichtung: Das Visier ist die Zieleinrichtung einer Waffe. Ihre richtige Einstellung ist entscheidend für den Schuss.

Waffe entspannen: Um die Waffe nutzen zu können, müssen die Soldaten sie mit Hilfe des Sicherheitshebels entspannen. Dabei wird der Verschluss nach hinten gezogen, bis eine Rückwärtsbewegung des Laufs beginnt. Anschließend wird der Abzug gezogen und der Verschluss gleitet nach vorne.

Die Soldaten werden in Dreier-Gruppen geprüft. Wichtig bei der Prüfung nicht ist nur das Treffen, sondern auch, ob sich der Prüfling an alle Vorgaben bezüglich Sicherheit, Atmung und Nachhaltung hält. Gegebenenfalls folgen nach der Prüfung weitere Übungen wie zu Beispiel das Schießen auf Mehrfach-Ziele, nur teilweise sichtbare Ziele oder das Schießen unter Einfluss von Ablenkungen und Verunsicherungen, um die Schießsicherheit der Soldaten zu festigen.

Schießsimulation mit der P8

Am nächsten Tag müssen die Rekruten den Umgang mit der zweiten wichtigen Waffe der Bundeswehr lernen – der Pistole P8. Für viele Soldaten ist das Schießen mit dieser Waffe schwieriger, da sie empfindlicher ist und auf Fehler der Schützen stärker reagiert. Außerdem hat sie einen sogenannten „harten Abzug“, das heißt der Schuss kommt später als bei einem weichen Abzug. Dadurch verreißen viele Rekruten die Waffen und der Schuss wird unsauber. Auf einer Distanz von 5, 10 und 25 m müssen die Soldaten jeweils angepasst große Ziele treffen. Auch bei dieser Schießübung kommt es neben dem Treffen der Ziele auf das Einhalten der Sicherheitsvorgaben an.

Wer die Schießübungen mit beiden Handwaffen bestanden hat, wird anschließend zum scharfen Schuss auf der Schießbahn zugelassen. Wer durchfällt, muss seine Grundausbildung und damit seine Karriere bei der Bundeswehr beenden.

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