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Erfahrungen bei der Grundausbildung der Bundeswehr

Fast jeder, der (freiwilligen) Wehrdienst bei der Bundeswehr geleistet hat, kennt die eine oder andere fiese Aufgaben, die von den Vorgesetzten gestellt wurde. Als Vorbereitung auf Extrem-Situationen im Einsatz werden die Rekruten an ihre Grenzen gebracht, um sie auf einen Ernstfall vorzubereiten.

Übernachten in der „Dackelgarage“ bei Minusgraden

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Dackelgarage bei der Bundeswehr © cedarbayphoto / Getty Images Internatioal

Die Aufgabe, die vielen ehemaligen Soldaten auch nach er Grundausbildung im Gedächtnis bleibt, ist das Übernachten in der sogenannten „Dackelgarage“. Hierbei handelt es sich um ein kleines Zweimann-Zelt – 2,30 Meter lang, 1,20 Meter breit und 1,1 Meter hoch. In diesem müssen die Rekruten übernachten, auch bei eisiger Kälte mit Temperaturen von -15 Grad Celsius. Wer denkt, es gäbe wenigstens eine Isomatte, der irrt sich: Ausgelegt wurden die Zelte lediglich mit Stroh, um die Soldatinnen und Soldaten wenigstens halbwegs vor der Boden-Kälte zu schützen.

Lange Märsche mit schwerer Ausrüstung

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Lange Märsche sind Bestandteil der Grundausbildung © huettenhoelscher/ Getty Images International

Eine weitere „gemeine“ Herausforderung bei der Bundeswehr sind die kräftezehrenden Märsche. Der Eingewöhnungsmarsch beginnt mit sechs Kilometern, wobei zwischendrin immer wieder Trinkpausen eingelegt werden. Im Gegensatz zu späteren Märschen ist der erste ohne schwere Ausrüstung, sodass der Soldat nur Waffe, Koppel und Helm tragen muss. Aber auch dieser Marsch kann anstrengend werden – besonders dann, wenn man keine langen Ausdauereinheiten gewöhnt ist oder das Wetter den Marsch zusätzlich erschwert. Bei 30° oder -10 ° Celsius können auch sechs Kilometer sehr lang sein.
Bei den späteren Leistungsmärschen müssen die Soldatinnen und Soldaten zur Vorbereitung auf spätere Einsätze Ausrüstung mit 10 oder 15 Kilogramm mittragen. Die Märsche sind 9 bis 12 Kilometer lang und müssen in einer Zeit von maximal 90 bzw. 120 Minuten absolviert werden.

Nächtliches Wecken und Antreten

Viele ehemalige Wehrdienstleistende erinnern sich bestimmt gerne an das Wecken mitten in der Nacht: Nach einem anstrengenden Tag und vor dem nächsten freut man sich über jede Minute Schlaf, die man bekommt. Plötzlich hört man den Vorgesetzten um 2:30 Uhr in der Früh über den Flur schreien – angetreten wird in fünf Minuten. Das war’s dann also mit dem erholsamen Schlaf. Nach dem Antreten wird um 2:40 Uhr los marschiert. Die Rekruten wissen weder, wohin es geht noch wie weit und lange sie laufen müssen. Man weiß nur: Man ist müde, es ist kalt und die Aussicht auf noch weniger Schlaf in dieser Nacht ist der guten Laune auch nicht unbedingt förderlich.
Diese typischen Nachtmärsche sind aber seit den „Sofortmaßnahmen zur Verbesserung der Grundausbildung im Heer“ im Jahr 2013 deutlich zurückgegangen. In diesen Maßnahmen wird festgelegt, dass ein Unterschreiten der Nachtruhe von acht Stunden eine Ausnahme zu sein hat. Dienstzeiten von halb 6 bis 22 oder 23 Uhr, zusätzlich zu nächtlichen Märschen, gehören also der Vergangenheit an.

Zurechtweisung durch Vorgesetzte

Die „beliebteste“ Gemeinheit, die die Rekruten während ihrer Grundausbildung erleben, ist das Zurechtweisen durch Vorgesetzte beispielsweise für eine unzureichende Rasur oder zu spätes Erscheinen zum (morgendlichen) Antreten. Ein rauer Ton gehörte für viele Soldatinnen und Soldaten zum Alltag. Doch hinter der harten Tour der Ausbilder steckt ein Sinn. Wer in der Grundausbildung lernt, Befehle von Vorgesetzten zu befolgen, wird es während eines (Auslands-)Einsatzes leichter haben: In Stresssituationen, zu denen die Einsätze zweifelsfrei gehören, ist es umso wichtiger, den Befehlen von Vorgesetzten Folge zu leisten, um die eigene Sicherheit und die seiner Truppe schützen zu können.

Grundausbildung als „Höhepunkt“ der militärischen Ausbildung?

Trotz vieler anstrengender Aufgaben, die die Soldatinnen und Soldaten an ihrer körperlichen und psychischen Grenzen bringen, und Demütigung durch Ausbilder empfinden viele die Grundausbildung im Nachhinein als die beste Zeit während ihres Aufenthaltes bei der Bundeswehr. Die tägliche Tortur ist ohne Frage anstrengend, aber die Kameradschaft, die man während der (Grund)Ausbildung erlebt, steht für viele im Vordergrund und bleibt unvergessen.

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